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Standardisierte Bürohäuser mit flexiblen Grundrissen prägen die soge-
nannten Businessparks an den Verkehrsachsen zum Flughafen.
Arbeitsplätze
Gehen wir einmal davon aus, der gewählte Standort ist
Bukarest, ein Partner ist auch gefunden – wie sieht es dann
mit geeigneten Büroräumen aus? Im Prinzip gibt es hier
zwei Möglichkeiten: die erste steht in Verbindung mit der
Partnersuche. Das künftige Partnerbüro operiert von einer
umfunktionierten Wohnung aus, wie der Großteil der klei-
nen und mittleren Unternehmen der Stadt. Der Eingang zur
Wohnung ist nur selten mit einem Namensschild gekenn-
zeichnet, der Besucher wird an einem kleinen Tresen im
Flur freundlich begrüßt. Im ehemaligen Wohnzimmer wer-
keln die Mitarbeiter, der Plotter steht im Bad, das Kopier-
papier stapelt sich in der Wanne. Repräsentativer Wohn-
raum ist in Bukarest knapp und sehr teuer. Verfügt das
Unternehmen über mehr Geld und ist auf Repräsentation
bedacht, wird es sich eher in einer renovierten historischen
Villa niederlassen. Doch auch hier bleibt man eher anonym
und diskret. Meist weist nur ein winziges Messingschild,
ein PS-starkes Auto und ein Wachmann vor der Tür darauf
hin, dass man an der richtigen Adresse ist.
Die zweite Möglichkeit, Büroräume zu finden, ist hier wie
überall auf der Welt gleich: vier- bis zehngeschossige „Kis-
ten“ mit neutralen bis banalen Glasfassaden und flexiblen
Grundrissen, die sich entweder unterteilt oder geschoss-
weise vermieten lassen. Vereinzelt finden sich solche Ge-
bäude mitten im Zentrum, viel häufiger aber in sogenannten
Businessparks, günstig an einer großen Verkehrsader,
möglichst auf dem Weg zum Flughafen, gelegen. Wichtig
ist eine große Parkplatzfläche, die irgendwie „begrünt“ ist,
damit der Begriff Business-„Park“ auch seine Berechti-
gung hat. Aufregende Architektur findet sich hier kaum.
Sie ist in Rumänien auch schwer durchsetzbar, denn der
Bauprozess ist für einen kreativen Architekten alles ande-
re als einfach. Staatliche Kontrollen und umständliche
Bürokratie schränken seinen Spielraum auch in der Be-
treuung des Bauwerks stark ein. Die größte Bürde ist
sicher die Haftung für das Tragwerk für die Lebensdauer
des Gebäudes, die der Architekt alleine zu schultern hat.
Architekturbüros lassen sich in den Businessparks kaum
nieder, doch ausländische Firmen ziehen diese Umgebung
vor. Das Firmenlogo lässt sich in großen Lettern weithin
sichtbar auf dem Dach installieren. Es gibt gemeinsame
Einrichtungen wie Restaurants und kleine Läden, die unab-
hängig von den Unternehmen geführt werden. Für eine
repräsentative Rezeption und kleinere Dienstleistungen ist
ebenfalls gesorgt. Zudem bildet sich unter den Mietern
bald eine kleine Gemeinschaft, die allen nützt.
Das Wichtigste für jeden, der von seiner Firma ins exoti-
sche Ausland geschickt wird, aber ist, dass Telefonanlage
und Computer funktionieren und damit die so wichtige
Verbindung nach Hause wieder hergestellt ist.