Background Image
Previous Page  7 / 36 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 7 / 36 Next Page
Page Background

7

Standardisierte Bürohäuser mit flexiblen Grundrissen prägen die soge-

nannten Businessparks an den Verkehrsachsen zum Flughafen.

Arbeitsplätze

Gehen wir einmal davon aus, der gewählte Standort ist

Bukarest, ein Partner ist auch gefunden – wie sieht es dann

mit geeigneten Büroräumen aus? Im Prinzip gibt es hier

zwei Möglichkeiten: die erste steht in Verbindung mit der

Partnersuche. Das künftige Partnerbüro operiert von einer

umfunktionierten Wohnung aus, wie der Großteil der klei-

nen und mittleren Unternehmen der Stadt. Der Eingang zur

Wohnung ist nur selten mit einem Namensschild gekenn-

zeichnet, der Besucher wird an einem kleinen Tresen im

Flur freundlich begrüßt. Im ehemaligen Wohnzimmer wer-

keln die Mitarbeiter, der Plotter steht im Bad, das Kopier-

papier stapelt sich in der Wanne. Repräsentativer Wohn-

raum ist in Bukarest knapp und sehr teuer. Verfügt das

Unternehmen über mehr Geld und ist auf Repräsentation

bedacht, wird es sich eher in einer renovierten historischen

Villa niederlassen. Doch auch hier bleibt man eher anonym

und diskret. Meist weist nur ein winziges Messingschild,

ein PS-starkes Auto und ein Wachmann vor der Tür darauf

hin, dass man an der richtigen Adresse ist.

Die zweite Möglichkeit, Büroräume zu finden, ist hier wie

überall auf der Welt gleich: vier- bis zehngeschossige „Kis-

ten“ mit neutralen bis banalen Glasfassaden und flexiblen

Grundrissen, die sich entweder unterteilt oder geschoss-

weise vermieten lassen. Vereinzelt finden sich solche Ge-

bäude mitten im Zentrum, viel häufiger aber in sogenannten

Businessparks, günstig an einer großen Verkehrsader,

möglichst auf dem Weg zum Flughafen, gelegen. Wichtig

ist eine große Parkplatzfläche, die irgendwie „begrünt“ ist,

damit der Begriff Business-„Park“ auch seine Berechti-

gung hat. Aufregende Architektur findet sich hier kaum.

Sie ist in Rumänien auch schwer durchsetzbar, denn der

Bauprozess ist für einen kreativen Architekten alles ande-

re als einfach. Staatliche Kontrollen und umständliche

Bürokratie schränken seinen Spielraum auch in der Be-

treuung des Bauwerks stark ein. Die größte Bürde ist

sicher die Haftung für das Tragwerk für die Lebensdauer

des Gebäudes, die der Architekt alleine zu schultern hat.

Architekturbüros lassen sich in den Businessparks kaum

nieder, doch ausländische Firmen ziehen diese Umgebung

vor. Das Firmenlogo lässt sich in großen Lettern weithin

sichtbar auf dem Dach installieren. Es gibt gemeinsame

Einrichtungen wie Restaurants und kleine Läden, die unab-

hängig von den Unternehmen geführt werden. Für eine

repräsentative Rezeption und kleinere Dienstleistungen ist

ebenfalls gesorgt. Zudem bildet sich unter den Mietern

bald eine kleine Gemeinschaft, die allen nützt.

Das Wichtigste für jeden, der von seiner Firma ins exoti-

sche Ausland geschickt wird, aber ist, dass Telefonanlage

und Computer funktionieren und damit die so wichtige

Verbindung nach Hause wieder hergestellt ist.