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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

„Bauten für Gesundheit und Pflege“ – der Titel der neuen

Ausgabe von PORTAL legt Assoziationen zu aktuellen

gesellschaftspolitischen Themen nahe: eine immer älter

werdende Gesellschaft und die Kostenexplosion im

Gesundheitswesen sind da nur zwei Beispiele. Wer über

die Zukunft der Gesundheits- und Pflegearchitektur nach-

denkt, kommt um diese Themen kaum herum – das haben

wir bei der Arbeit an PORTAL 07 erkannt. Wenn etwa Lüder

Clausdorff, Professor für Krankenhausbau an der Fach-

hochschule Gießen/Friedberg und Gründungsmitglied der

International Academy of Design and Health in Stockholm,

im Gespräch mit PORTAL darüber klagt, dass die Politik das

Gesundheitswesen finanziell austrocknet, weil die Kassen-

beiträge nicht weiter steigen dürfen, so mutet diese Kritik

vertraut an – und ist doch unbedingt lesenswert. Die vier

aktuellen Bauten, die wir Ihnen in PORTAL 07 vorstellen,

reichen von der Kinderklinik bis zum Seniorenstift und um-

spannen damit gleichsam alle Lebensalter des Menschen.

Klassische Allgemeinkrankenhäuser, von denen wir Ihnen

zwei Beispiele in Wolfsburg und Münsingen zeigen, sind

derzeit besonders stark vom gesundheitspolitischen Wan-

del betroffen: Seit Einführung der Fallpauschalen wird die

Verweildauer im Krankenhaus immer kürzer; operiert wird,

wo immer möglich, ambulant. Und dass sich mit Vorsorge-

untersuchungen viel Geld sparen lässt, das sonst in die

Behandlung von Akutkrankheiten fließen würde, hat sich

ebenfalls herumgesprochen. Grund genug für Umbaumaß-

nahmen gäbe es also (fast) allerorten – wenn, ja wenn nur

die notwendigen Mittel bereit stünden.

Diese Sorgen dürften die Betreiber des KWA-Stifts in Ber-

lin nicht unbedingt plagen. Bei dem von feddersenarchitek-

ten geplanten Bauwerk (ab Seite 24 in diesem Heft) handelt

es sich um eine Wohnanlage für gut situierte Senioren, die

mit „Rundum-Versorgung“ und einem hohen Maß an Exklu-

sivität aufwartet. Uns hat das Gebäude beeindruckt, weil

es zeigt, das Architektur für die ältere Generation nicht alt

aussehen muss, sondern im Gegenteil jugendlich und be-

schwingt daherkommen kann.

EDITORIAL

Martin J. Hörmann, Thomas J. Hörmann und Christoph Hörmann

Persönlich haftende Gesellschafter

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Thomas J. Hörmann

Christoph Hörmann

Martin J. Hörmann